Um Erwartungen, Bedürfnissen und Regeln anderer gerecht zu werden, setzen wir sehr oft unsere eigenen Herzenswünsche, Sehnsüchte und Werte zurück. Niemand soll verletzt oder enttäuscht werden. In einem gesunden Maß ist das ok, sich aufeinander abzustimmen. Es jedoch dauerhaft zu tun und sich dabei zu verlieren ist ungesund. Es allen Recht machen ist schier unmöglich, da jeder eine unterschiedliche Auffassung und Meinung hat.
Jeder beurteilt und sieht Dinge aus einer unterschiedlichen Perspektive. Die kleine Geschichte von Vater, Sohn & Esel zeigt das so schön auf.
Je mehr Gedanken wir uns machen, wie wir es anderen recht machen, umso weniger machen wir es allen recht. Jeder kann nur für sich selbst entscheiden, was er in der Situation tut und was für ihn gut ist.
Du kannst für niemanden Entscheidungen treffen, nur für dich.
Liebes lebe dich in all deinen Farben. Bring deinen Stern zum Leuchten
LouLou
Vater, Sohn & Esel
An einem heißem Sommertag zog ein Vater mit seinem Sohn und einem Esel in der glühenden Mittagshitze durch die staubigen Gassen der Stadt. Der Vater saß auf dem Esel und der Junge ging daneben her. Da sagte ein vorübergehender Mann: „Der arme kleine Junge. Seine kurzen Beine können mit dem Tempo des Esels kaum mithalten. Wie kann man nur so faul auf dem Esel sitzen, wenn man sieht, dass das Kind sich müde läuft?”
Der Vater beherzigte sich die Worte, stieg hinter der nächsten Ecke ab und und setzte seinen Sohn auf den Esel. Es dauerte nicht lange, da kam ein anderer Mann des Weges, er schüttelte verständnislos den Kopf und sagte: „So eine Unverschämtheit! Sitzt doch der kleine Bengel wie ein Sultan auf dem Esel, während sein armer, alter Vater nebenher laufen muss.“ Das schmerzte den Jungen sehr, den er liebte seinen Vater und er bat ihn, sich mit ihm auf den Esel zu setzen.
Bald darauf trafen sie auf eine vorbeigehende Frau, die entrüstete sich lauthals: „Hat man so etwas schon gesehen? So eine Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch und der junge und der alte Faulpelz ruhen sich auf ihm aus. Der arme Esel!“
Wortlos stiegen die beiden vom Esel herunter, nahmen das Tier in ihre Mitte und gingen rechts und links daneben her. Es dauerte nicht lange, da machte sich ein Fremder über sie lustig:
Wozu führt ihr denn den Esel spazieren, wenn er nichts leistet, euch keinen Nutzen bringt und nicht einmal einen von euch trägt?“
Der Vater schüttelte den Kopf, gab dem Esel zu trinken und legte dann die Hand auf die Schulter seines Sohnes. „Egal, was wir machen“, sagte er, es gibt immer jemanden, dem es nicht gefällt. Wir müssen wohl selbst entscheiden, was für uns das Richtige ist.” Der Sohn nickte zustimmend.
(Frei nach Nasreddin Hodscha)
Ich bringe mich selbst zum Ausdruck. Ich liebe und akzeptiere mich.
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