Allein stehen braucht Mut

Allein stehen braucht Mut

Mit der Menge gehen viele. Allein stehen braucht Mut. Warum schlüpfen wir in die Mitläufer-Rolle oder spielen Tag ein Tag aus Chamäleon? Haben wir das so gelernt? Was leitet uns? Ist es uns bewusst?

Mir war es lange Zeit eben nicht bewusst?

Was mir jedoch aufgefallen ist: ich dachte oft nein, das ist so nicht … ach, ich sag mal lieber nichts und dann ehe ich mich versah, hörte ich mich doch reden. Aber, was ich von mir gab, war nicht das, was ich gerade noch gedacht hatte, es war auch so gar nicht meine innere Überzeugung und trotzdem hörte ich mich sie aussprechen… komisch … ich sprach etwas vollkommen anderes aus… im Automatismus?

Warum?
Was tat ich da? Moment, sage ich das und wo verdammt kommt das her?
Wo habe ich das abgespeichert?

Mein Gedanke ist doch ein komplett anderer. Hallo… ich wollte doch gar nichts dazu sagen und wenn dann nicht das. Oder aber ich hatte bei einer Einladung, einer Veranstaltung oder ähnlichem keine Lust, ein komisches Gefühl und wollte aus tiefster Überzeugung nicht dort hin …

Was ließ mich trotzdem zusagen?

Das Pflichtgefühl, weil alle dorthin gehen? Ich, wenn ich nicht dabei bin, dann raus bin …
Wie oft ist es dabei vorgekommen, dass der Abend, die Veranstaltung… mies, schlecht oder so gar nicht mein Fall war? Wie oft habe ich mich gefragt, warum bin ich nur mitgegangen? Eigentlich wollte ich mich doch lieber mit anderen treffen?

Oder du lernst Jemanden kennen und hast ein ganz komisches Gefühl.

Etwas sagt Achtung in dir, aber alle andern scheinen das nicht zuhören. Am Ende sind alle enttäuscht, du eingeschlossen, weil… du es ja schon am Anfang wusstest aber… trotzdem nichts gesagt oder getan hast?
Es gibt unendlich viele dieser Situationen.

Ich weiß nicht, wie lange ich gedankenverloren mit getrottet bin …

Warum? Weshalb? Wofür? Es war mir nicht bewusst… oder wollte ich es nicht wissen? Weil die andere Seite, leiser war, gefühlt einsamer, andere sonst über mich reden … ich raus bin…nicht dazu gehöre … ich einfach nur akzeptiert werden wollte… ? Wie lange habe ich meine Meinung, meine Werte verraten … mich verraten? Meine Energie für nichts verbraten?

Sich beugen, Anweisungen blind befolgen, gedankenverloren andern hinterherrennen, uns aus Sicherheit lieber der Masse anschließen, an anstatt darüber nach zu denken ob die Aussagen für uns stimmig sind, sie zu uns passen. Warum ignorieren wir lieber unser Bauchgefühl, hören nicht auf unsere Intuition?

Für was machen wir das?

Für Sicherheit, Zugehörigkeit oder um keine Ablehnung zu erfahren? Ja, allein stehen braucht Mut.
Warum lassen wir uns einschüchtern, wenn jemand auf dicke Hose macht, oder seinen Titel schwenkt und hochhält (der unter uns gesagt, nur einen Berufszweig abdeckt, aber so viele andere eben nicht)?
Weshalb glauben wir, dass jemand, der vermeidlich besser gekleidet, aussieht, stärker auftritt automatisch auch mehr weiß oder gar viel besser ist? Warum glauben wir das?

Schluss damit! Was soll das?

Die Welt ist voll von braven Ja-Sagern. Da bringt doch ein beherztes „vielleicht“ schon etwas Farbe hinein in den Alltag. Und ein: „das sehe ich anders“, „mein Ansatz wäre“, „ich ziehe da noch andere Faktoren in Betracht“, lockert doch die Stimmung auf und birgt Raum für wunderschöne neue Ansätze und Ideen.

Ein schnödes einfaches nein, wo ein nein hingehört,
nämlich dann, wenn der Gegenüber nur brüllt

Oder Schaum schlägt, endlos hochstapelt, maßlos Sprüche ausklopft, für reichlich Wind sorgt und kräftig Sonnen überflutet blendet, ja Ladies, dann darf es ein kräftiges NEIN, ruhig mal sein.

Ich kann, ich darf und manchmal ja, manchmal muss ich meine Meinung sagen und sie stolz vertreten.

Ich akzeptiere die Meinung des Anderen, ja … aber ich brauche nicht der gleichen sein. Die Masse darf blind mitrennen, ich muss es nicht. Ich weiß, allein stehen braucht Mut. Jedoch in kleinen Gruppen ist es häufig kuscheliger, herzlicher, offener und vor allem ehrlicher. Bei mir, bei dir, für uns alle.

Es muss nicht laut sein, aber deine Meinung darf in die Welt.

Laut oder leise … ich muss deshalb doch nicht raus sein? Ich sehe dich und du siehst mich,
wir gemeinsam für eine freundliche Welt.
Lass dich nicht einschüchtern. Glaub an dich und du musst es nicht jedem recht machen, nur dir : )
Bring deine Stern zum Leuchten
LouLou

Was kann ich tun?
– Spüre ich eine Widerstand in mir, gebe ich ihm Raum und höre in mich hinein.
– Gefällt mir eine Meinung nicht, schau ich mir die Situation genauer an und
gleiche sie mit meinen Werten ab und bilde mir so meine eigene Meinung dazu.
– Mein Bauch sagt nein, dann ist es für mich ein Nein.
– Ich lese eine Behauptung, eine Aussage … ich prüfe nach. Stimmt es? Ist es wahr? Ist, wirklich wahr?
Gibt es vertrauenswürdig Medien, Bücher … Menschen… was davon kann ich belegen, was ist nicht stimmig?
– Ich bin offen und lerne von anderen, setze es aber auf meine eigene Weise und nach meinen Werten um.

Welchen Fragen kann ich mir stellen?
– Welches Gefühl habe ich bei der Person, dem Bericht?
– Was spricht dafür, dass ich das glauben, annehmen oder vertreten kann?
– Wäre es auch meine Meinung, wenn ich jetzt alleine wäre?
– Warum schließe ich mich gerade der Meinung an?
– Muss ich mich der Meinung anschließen oder kann ich auch schweigen?
– Verurteile oder beurteile? Sehe ich die Situation richtig?
– Was sagt mein Bauch, meine Intuition?

Ich stehe zu mir und zu meiner Meinung und meinen Werten. Ich darf ich sein.

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