Ja, Liebe stirbt nie. Paulo Coelho schafft es immer wieder, mich mitten ins Herz zu treffen und dafür liebe ich Ihn. Seine Bücher, Geschichten, Zitate, egal zu welchem Zeitpunkt ich auf sie treffe, ich kann stets etwas für mich gewinnen oder mitnehmen.
Besonders mag ich seine Kurzgeschichten, sie bringen Dinge so unfassbar schön auf den Punkt. Geschichten die inspirieren, träumen lassen, Mut geben… und mich ins Tun kommen lassen. Hier bin ich wieder auf so eine zauberhafte Geschichte gestoßen, die aufzeigt wie wertvoll unser Handeln ist. Alles was wir tun ist ein Teil des Ganzen und unsagbar bedeutungsvoll. Aus kleinen Schritten und liebevollen Taten kann Großes entstehen. Die kleine Geschichte zeigt so bezaubernd auf, dass ein einziger Mensch viel bewirken kann. Es braucht nur einen Menschen, um die Welt zu verändern. All die kleinen Dinge, die wir hinterlassen, lassen Großes entstehen.
Bring dich und deine Ideen in die Welt, die Welt wartet auf dich. Wir zusammen für eine liebevolle, farbenfrohe Welt. Bring deinen Stern zum Leuchten.
LouLou
Die Wolke und die Düne – von Paulo Coelho
Sie hatte keine Zeit zu wachsen, denn ein starker Wind schob sie zusammen mit vielen anderen Wolken in Richtung Afrika. Sobald sie auf dem Kontinent ankamen, veränderte sich das Klima. Eine warme Sonne schien am Himmel und unter ihnen erstreckte sich der goldenen Sand der Sahara. Der Wind drückte sie weiter in Richtung der Wälder im Süden, da es in der Wüste kaum regnet.
Wie die Menschenkinder, wollte auch die junge Wolke, die Welt auf eigene Faust erkunden.
Sie beschloss, sich von ihren Eltern und älteren Freunden zu lösen, um die Welt zu sehen.
– Was macht du? – schalte sie der Wind.
– Die Wüste ist überall gleich! Komm zurück zur Gruppe und lass uns ins Zentrum Afrikas gehen, wo es wunderschöne Berge und Bäume gibt!
Aber die junge Wolke, von Natur aus ein Rebell, gehorchte nicht.
Nach und nach senkte sie ihre Höhe, bis sie auf einer sanften, großzügigen Brise in die Nähe des goldenen Sandes schweben konnte. Nachdem sie lange herumgezogen war, bemerkte sie eine Düne, die sie anlächelte. Auch die Düne war jung, erst kürzlich vom Wind gebildet, der gerade vorüber geweht war.
Sofort verliebte sich die Wolke in ihr goldenes Haar.
– Guten Morgen – sagte die Wolke. – Wie ist das Leben da unten?
– Die anderen Dünen, die Sonne, der Wind und die Karawanen, die hin und wieder hier entlang kommen, leisten mir Gesellschaft. Manchmal ist es sehr heiß, aber es ist auszuhalten. Und wie lebt es sich dort oben?”
– Hier gibt es auch Wind und Sonne, aber der Vorteil ist, dass ich am Himmel umherziehen und viele Dinge kennenlernen kann.”
– Für mich ist das Leben kurz – sagte die Düne. – Wenn der Wind aus den Wäldern zurückkehrt, werde ich
wohl verschwinden.
– Und macht dich das nicht traurig?
– Es gibt mir den Eindruck, dass ich für niemanden von Nutzen bin.
– Mir geht es ebenso. Sobald ein neuer Wind kommt, werde ich in den Süden ziehen und mich in Regen verwandeln. Das ist mein Schicksal.
Die Düne zögerte einen Moment, bevor sie sagte:
– Wusstest du, dass wir hier in der Wüste den Regen das Paradies nennen?
– Ich wusste nicht, dass ich etwas so Wichtiges sein kann – sagte stolz die Wolke.
– Doch die alten Dünen kennen viele Legenden davon. Sie erzählen, dass wir nach dem Regen mit Kräutern und Blumen übersät sind. Aber das werde ich wohl nie erleben, da es in der Wüste nur sehr selten regnet.
Diesmal war es die Wolke, die zögerte, lächelte dann jedoch:
– Wenn du willst, kann ich dich mit Regen bedecken. Obwohl ich gerade erst angekommen bin, habe mich in dich verliebt und würde gern für immer hier bleiben.
– Als ich dich zum ersten Mal am Himmel sah, habe auch ich mich in dich verliebt – sagte die Düne. – aber wenn du dein schönes weißes Haar in Regen verwandelst, wirst du sterben.
– Liebe stirbt nie – sagt die Wolke. – Sie verändert sich. Ich möchte dir das Paradies zeigen.
Und sie begann, die Düne mit kleinen Tropfen zu streicheln
Sie blieben lange so zusammen, bis ein Regenbogen erschien.
Am nächsten Tag war die kleine Düne mit Blumen übersät. Andere Wolken, die ebenfalls zur Mitte Afrikas zogen, meinten dort einen Teil der Wälder zu sehen, die sie suchten, und ließen ebenfalls Regen fallen.
So vergingen die Jahre. Zwanzig Jahre später, war dadurch aus der Düne eine Oase geworden, die die Reisenden mit dem Schatten ihrer Bäume erfrischte.
Und das alles,
weil eine liebende Wolke eines Tages keine Angst hat, ihr Leben im Namen der Liebe aufzugeben.
Liebe kann viel bewirken – Liebe stirbt nie
Ich liebe mich und mein Leben. In mir steckt alle Kraft und Stärke der Welt.
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