Ängste, Sorgen, Panik, negative Gedanken, Furcht … sind Rucksack-Kandidaten. Blinde Passagiere, die sich einnisten und für unerwartete Überraschung sorgen. Sie kommen mit, egal wohin. Sie tauchen auf, wenn du denkst, sie sind schon lange gegangen. Sie schleichen sich von hinten wieder ein, wenn du denkst, du hast sie ausgesperrt oder zurückgelassen. Sie sind wie ein streunender Hund, du wirfst ihn hinten raus und bis du vorne zur Tür kommst, klingelt er schon wieder und steht vor der Eingangstür. So isses.
So lang, bis du sie dir anschaust. Egal, wie weit du gehst… du nimmst alles mit.
Da hilft auch kein meilenweit Reisen.
Sie sitzen getarnt, trotzig und frech im Gepäck. Flüchten, schnell wie der Wind rennen, taktisch hinausschleichen, austricksen, wegdenken, einfach hinter dir lassen und neu anfangen … Fehlanzeige.
Nope, sie sind da und bleiben auch so lange da, bis … bis du sie dir anschaust.
Sie registrierst, aufnimmst, annimmst… ja, eben nicht meidest, verdrängst oder wegschiebst. Du musst sie nicht besiegen. Sie sind keine Feinde. Im Gegenteil, sie wollen beschützen. Sie sind nicht schlecht und schädigen dich auch nicht. Das was Angst macht, ist die Angst, die du ihnen entgegensetzt. Der Kampf ist es, der sie aufschreckt und wild werden lässt. Sie führen Gutes im Schilde.
Sie reisen überall mit hin, nur aus einem Grund, dich zu beschützen.
Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber so isses. That’s it. Es ist einfach. Als ich das damals erkannt habe, habe ich aufgehört zu kämpfen. Waffenstillstand. Kein Unterdrücken, wegschieben, weglaufen… nichts von all dem mehr. Angst, Panik, Furcht .. sind nicht schlecht, sie dürfen da sein, sie haben einen Berechtigungsschein.
Und sie wollen gesehen werden und bleiben solange, bis du sie dir anschaust.
Ich habe gelernt, wenn ich sie wegdrücke, werden sie stärker. Na klar auch, sie wollen mich so beschützen.
Je mehr Angst ich Ihnen entgegen setze, umso mehr sind sie in Sorge um mich. Desto größer machen sie sich, ja bauen ihr Schutzschild um mich auf und drehen die Angstspirale kräftig nach oben.
Wie oft ist schon eingetreten, was du befürchtet hast und wie oft nicht?
Ist dir etwas passiert oder wirklich etwas zugestoßen?
Wurde dir in dem Moment wirklich was angetan dabei?
War es wahr, was du gedacht hast?
ALLES, vor dem du Angst hast, dich fürchtest, was dir Sorgen macht … ist jetzt nicht hier. Jetzt in diesem Moment, ist es nicht da. Es liegt entweder in der Vergangenheit und du schleppst es schon sehr lange im Rucksack mit oder aber es ist in der Zukunft. Und dort kannst du es nicht sehen, kontrollieren, erfassen…, weil du alles was in der Zukunft passiert, noch nicht direkt zuordnen kannst. Und das ist es, was dir Angst macht. Deine Kumpels sagen: „hey, warte wir reisen für dich zurück oder wir düsen schon mal vor …“
Schutzschild an und … Tatttaaaa.
Der einzige, wirklich einzige Moment, in dem du etwas bewirken,
steuern und erleben kannst, ist hier und jetzt.
Du kannst nichts an der Vergangenheit ändern, sie ist gewesen. Und du kannst nichts in der Zukunft regeln und kontrollieren, sie ist noch nicht da. Aber jetzt in diesem Augenblick bist du.
Hier kannst du alles erleben, sein, tun, machen …
Egal, wie weit du gehst… du nimmst alles mit. Schau hin, schau sie dir an. Sie wollen gesehen werden und bleiben solange, bis du sie dir anschaust.
Was wollen sie sagen?
Wovor möchten sie dich beschützen?
Wozu möchtest du nicht stehen?
Was macht dir Angst und schnürt dich zu?
Du kannst sicher sein, deine Freunde sind bei dir, sie schützen dich. Dein Körper, deine Gedanken, deine Ängste lassen nur soviel zu, wie du auch verarbeiten kannst. Sie steuern dein Erkennen und justieren die zulässige Menge. ; ) Du kennst die Antwort, du hast sie bereits in dir. Alles war, ist gewesen. Es ist gut, dass es so war. Denn es hat dich zu dem wundervollen Menschen gemacht, der du heute bist. Alles was kommt, wird gut, wenn du dich ihm öffnest. Es darf sein. Pack die Angst bei der Hand.
Alles was jetzt ist, darf erlebt werden, du bist beschützt. Schau hin und lege deine Waffen nieder, es ist ok, so wie du bist. Du bist wunderbar. Du darfst dich zeigen. Angst ist nicht schlecht, sie ist ein Freund. Sie gibt dir eine so unglaublich Stärke und Kraft, vielmehr als du denkst. Du bist soviel mehr.
Bring deinen Stern zum Leuchten.
LouLou
Fragen die mir helfen:
– Ist es wahr, was du gerade denkst? Ist es wirklich wahr?
– Was wärst du ohne diesen Gedanken?
– Wo kommt er her? Mit was oder welcher Situation gleiche ich gerade ab?
– Vor was habe ich im Moment Angst? Und warum?
– Ist schon jemals etwas von dem eingetreten, was ich befürchtet habe?
Schreibe, schreibe, schreibe … lass deinen Gedanken raus aus dem Kopf(es muss nichts sortiert oder geordnet sein, nur raus mit dem Sch…)
Was tue ich wenn die Angst kommt?
– Atmen. Konzerntiere dich auf deinen Atem. Kannst du ihn beim Ein- und Ausatmen spüren? Und wo spürst du ihn? Konzentriere dich einzig und allein auf deinen Atem.
– Komm in Bewegung, ein kleiner Spaziergang, frische Luft holen am Fenster
(Was riechst du, was kannst du hören…)
– Plane Sport und Bewegung langfristig in deinen Alltag ein.
– Trinke in kleinen Schlückchen ein Glas Wasser oder lasse kaltes Wasser über deinen Puls laufen.
– Schau dir deine Angst an und spreche mit ihr ; ) (ein niedlicher Name wie z.B. Mimichen macht es leichter und lässt dich dabei schmunzeln)Spreche deine Ängste aus, lass sie raus …
– Gib dir Zeit. Gib dir Zeit. Gib dir Zeit. Kleine Schritte bis zum Fenster, kleine Schritte bis zu Tür … sei freundlich zu dir. Du darfst in deinem Tempo gehen nichts muss sofort sein.
TIPP:
Nutze professionelle Hilfe, zur Unterstützung, auf dem Weg in deine Freiheit. Du musst nicht alleine gehen. Eine Rückenstärkung darf sein und gibt dir Energie.
Mit jedem Atemzug lasse ich etwas Angst los und nehme Ruhe in mir auf.
Ich atme Ruhe ein (einatmen) … und Angst aus (ausatmen)
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Hier findest du Hilfe:
Deutsche Angsthilfe e.V. Angst ist eine Chance
[Disclaimer/Anmerkung: Alles was ich hier über Angst schreibe, sind meine eigenen persönlichen Erfahrungen, die ich gemacht und durchlebt habe. Ich gebe weiter, was mir persönlich geholfen hat.
Die Berichte auf dem Blog richten sich an Menschen, die Anregungen, Zuspruch brauchen, sich zu leben, zu erleben und für sich loszugehen. Solltest du an einer Angststörung leiden, sind diese Tipps evtl. nicht ausreichend und nicht hilfreich für dich. Dieser Artikel ersetzt keine Therapie oder professionelle Hilfe.]
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